29-Euro-Ticket für Studierende und Azubis soll im September kommen. Am 1. Mai wird das 49 Euro Ticket bundesweit eingeführt. Bayern möchte zusätzlich ein Ticket für 29 Euro für Studierende und Azubis bereitstellen. Dies hatte Markus Söder im Januar angekündigt. Es gibt nun Details zu diesem Ticket. – Pressemitteilung –
29-Euro-Ticket für Studierende und Azubis soll im September kommen, aber wann ist der Start?
Gemäß eines Berichts der Süddeutschen Zeitung wird das 29-Euro-Ticket voraussichtlich am 1. September eingeführt, zum üblichen Beginn der Ausbildung für Azubis. Allerdings bedeutet dies für Studierende, dass sie das Ticket erst im Wintersemester 2023/24 nutzen können.
Wer darf das 29-Euro-Ticket nutzen?
Azubis und Studierende und auch Freiwilligendienstleistende dürfen das 29-Euro-Ticket kommen in den Genuss – also beispielsweise auch Absolventinnen und Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder eines Freiwilligen Ökologischen Jahres.
Wo gilt das 29-Euro-Ticket?
Das 29-Euro-Ticket gilt, wie auch das 49-Euro-Ticket, für den öffentlichen Nahverkehr. Es kann nicht nur in Bayern, sondern überall in Deutschland genutzt werden. Die Fahrkarte soll monatlich kündbar sein.
Wie wird das 29-Euro-Ticket finanziert?
Die Kosten der Ermäßigung für Studierende, Azubis und Freiwilligendienstleistende wird der Freistaat übernehmen. Wie hoch die Kosten sein werden, dazu machte das bayerischen Verkehrsministerium bislang keine Angaben.
Es gibt offenbar Pläne, das 29-Euro-Ticket mit dem Semesterticket zu verrechnen, aber die Studierendenwerke sind noch in Verhandlungen mit den Verkehrsverbänden. Es gibt zwei Modelle, je nachdem, wie das Semesterticket erhoben wird.
Beim ersten Modell, das von Universitäten wie Augsburg umgesetzt wird, zahlen alle Studierenden das Semesterticket als Teil ihres Semesterbeitrags und haben damit Zugang zum öffentlichen Nahverkehr. In Augsburg belaufen sich die Kosten auf aktuell 13,10 Euro pro Monat. Wenn Studierende zusätzlich das 29-Euro-Ticket nutzen möchten, können sie ihr Semesterticket „upgraden“. Dabei werden die bereits bezahlten 13,10 Euro angerechnet. Es gibt definitiv noch offene Fragen, wie der rechtlich einwandfreie Datenaustausch zwischen den Verkehrsverbänden und den Universitäten gewährleistet werden kann.
Der Freistaat Bayern bietet von September an ein vergünstigtes Deutschland-Ticket für Auszubildende, Studierende und Freiwilligendienstleistende an. Schüler*innen allerdings sind hier ausgenommen. Die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat fordert: Gleiches Recht für alle jungen Menschen – und damit auch ein 29-Euro-Ticket für Schüler*innen.
Im Koalitionsvertrag haben die CSU und die Freien Wähler vor vier Jahren für die großen Städte in Bayern – München, die Region Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Würzburg ein 365-Euro-Ticket versprochen. Alle Menschen in Ballungszentren sollten profitieren. Daraus wurde ein 365-Euro-Ticket für Schüler*innen und Auszubildende im MVV-Raum. Die Studierenden blieben außen vor, alle anderen Bürger*innen ebenfalls. Und auch für die Schüler*innen und Auszubildenden ist unklar, wie lange dies noch möglich ist. Verkehrsminister Bernreiter hat angekündigt, das Angebot – bei dem die Kommunen 1/3 der Kosten stemmen müssen – bis 2025 zu verlängern. Dann soll das Ticket evaluiert werden.
Jetzt hat Ministerpräsident Markus Söder wieder vollmündig ein günstiges Ticket für junge Menschen versprochen, das 29-Euro-Ticket, das analog zum Deutschlandticket bundesweit im Nah- und Regionalverkehr gilt. Doch für Schüler*innen gilt es nicht. Um Ungleichheiten zwischen Schüler*innen und Auszubildenden im gleichen Alter zu vermeiden, sollen laut Kabinettsbeschluss lediglich die Schulweg-Fahrtkosten ab der 11. Klasse abgesenkt werden. Hier soll die Familienbelastungsgrenze dann ebenfalls bei 29 Euro liegen. Konkret bedeutet dies für Schüler*innen in München eine Ersparnis von 17 Euro im Jahr. Und sie könnten weiterhin ihr Ticket nicht bundesweit, sondern nur im MVV-Raum nutzen. Das ist aus Sicht der SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat keine Lösung. Hier muss die Staatsregierung dringend nachbessern.
Dazu sagt Simone Burger, wohnungspolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion:
„Der Freistaat hat Schüler*innen beim 29-Euro-Ticket einfach vergessen. Statt eine unkomplizierte und auf Dauer angelegte Lösung für alle zu finden, kommt jetzt wieder nur ein Stückwerk, das viele ausschließt und andere Familien vor hohe bürokratische Hürden stellt. Das darf nicht sein. Deshalb fordern wir ein 29-Euro-Ticket für alle jungen Menschen, das gleichzeitig auch als Sozialticket gilt, das solide und nicht nur für ein Jahr finanziert ist.“