Archiv der Kategorie: Stadt

Venezianisches Flair im Nymphenburger Schlosspark

Die Gondeln fahren wieder

gondeln-1024x684 Venezianisches Flair im Nymphenburger Schlosspark
© Maximilian Denuel © Bayerische Schlösserverwaltung Die Gondeln fahren wieder Venezianisches Flair im Nymphenburger Schlosspark

Gondel ahoi heißt es in Nymphenburg. Die Bayerische Schlösserverwaltung freut sich, dass wieder venezianisches Flair im Nymphenburger Schlosspark zu spüren ist. Der Gondoliere Maximilian und sein Sohn Maximilian Maria Koch fahren ab sofort wieder mehrfach wöchentlich Besucherinnen und Besucher über den Mittelkanal. Eine romantische Bootsfahrt macht den Ausflug in den Nymphenburger Schlosspark zu einem besonderen Erlebnis. Schon unter Kurfürst Max Emanuel ließ sich die höfische Gesellschaft über den prächtigen Mittelkanal fahren. Eine einmalige Tradition, die man heute wieder genießen kann. 

Beide Gondolieri werden immer wieder Zeuge von Heiratsanträgen an Bord, die zur Freude aller Anwesenden bisher ausnahmslos angenommen wurden. Im vergangenen Jahr waren es über 30 erfolgreiche Anträge. Auf eine Fahrt freut sich Gondolieri Koch bereits ganz besonders. „Eine Münchnerin lädt ihre Familie seit ihrem 100. Geburtstag zu einer Gondelfahrt ein. Letztes Jahr stieg sie zu ihrem 102. Geburtstag ohne große Mühe ins Boot. Ich freue mich dieses Jahr wieder auf eine weitere Fahrt“, sagt Koch.

Die venezianische Gondel fährt bei schönem Wetter während der Gondelsaison (seit Ende März bis Ende Oktober) Freitag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr mit bis zu acht Personen. An anderen Tagen fahren die Gondolieri nach Vereinbarung. Eine halbstündige Fahrt kostet 15 Euro pro Person, Kinder unter sieben Jahren fahren kostenlos. Ab 75 Euro kann die Gondel exklusiv gemietet werden. Ehrenamtlich werden einmal im Monat bedürftige Gäste für den Kulturraum e.V. gefahren. Reservierungen nehmen die Gondolieri unter der Telefonnummer 0175 6000468 entgegen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.schloss-nymphenburg.de oder unter www.gondel-nymphenburg.de.

Karrabing Film Collective Wonderland – Haus der Kunst


27.1.—30.7.23

HDK_Karrabing_Film_Collective_Mermaids__or_Aiden_in_Wonderland__c__Karrabing_Film_Collective-1024x576 Karrabing Film Collective Wonderland - Haus der Kunst
© Karrabing Film Collective


Das Jahr 2023 beginnt im Haus der Kunst mit „Wonderland“, einer umfassenden Ausstellung des Karrabing Film Collective, einer Indigene Künstlerinnengruppe aus Australien. Die knapp dreißig Mitglieder des generationenübergreifenden Kollektivs leben überwiegend in Belyuen im Northern Territory Australiens. Ihre Videos und Installationen bilden eine Art des Widerstands und der Selbstorganisation. Karrabings Filme werden von den Künstlerinnen selbst als „improvisierter Realismus“ beschrieben. Sie charakterisieren sich durch einen cineastischen Ansatz, der die klassischen, binären Konzepte von
Spielfilm und Dokumentation, von Gegenwart und Vergangenheit hinter sich lässt.
Karrabing haben eine erfinderische, unerwartete und zutiefst ironische Filmsprache geschaffen, die sich in der Welt des Films und der bildenden Kunst bereits einen Namen
gemacht hat.
Das Haus der Kunst präsentiert alle wichtigen Filme Karrabings und gibt so einen
Einblick in die vielschichtige Arbeitsweise des Kollektivs. Die einzelnen Komponenten
der Ausstellung — Videos, Klänge, Stimmen sowie ein umfassender Reader — hinterfragen universelle Vorstellungen von hegemonialen Machtverständnissen und Wissensproduktion. „Wonderland“ folgt auf die Ausstellung „Fragments, or just Moments“ von Tony
Cokes in der LSK-Galerie. Das Haus der Kunst etabliert die Räume im ehemaligen Luftschutzkeller damit als einen Ort, an welchem Geschichtsschreibung hinterfragt und
überdacht wird, indem aus Ton und bewegten Bildern neue Narrative geformt werden.
Kuratiert von Damian Lentini mit Anne Pfautsch.

Quelle: Haus der Kunst

Wie komme ich hin?

Anfahrt

Bus 100 Museenlinie: Hauptbahnhof Nord-Ostbahnhof) bis Haltestelle Königinstraße

U 4/5 bis Haltestelle Lehel, weiter mit Straßenbahn 16 Richtung Effnerplatz bis Haltestelle Nationalmuseum / Haus der Kunst oder U 4/5 und/oder

U 4/5 oder U 3/6 bis Haltestelle Odeonsplatz, weiter mit Bus 100 (Museenlinie) Richtung Ostbahnhof bis Haltestelle Königinstraße

S-Bahn bis Isartor, weiter mit Straßenbahn 16 Richtung Effnerplatz bis Haltestelle Nationalmuseum / Haus der Kunst

Parkmöglichkeit: Hinter dem Haus der Kunst befindet sich ein großer Parkplatz (gebührenpflichtig).

Info zur -> Barierrefreiheit im Haus der Kunst

Eintrittspreise, Öffnungszeiten und Vergünstigungen für Menschen und Geflüchtete

erfahren Sie hier ->

Skandal um Stammstrecke in München

Bilder von Monis_Blick

Bilderstrecke von 2019 kurz vor der Schließung

Am 6. Mai 2019 wurde der Durchgang durch die Schalterhalle gesperrt und sollte eigentlich 2029 wieder eröffnen.

Wie oft bin ich gefühlt durch die Schalthalle des Münchner Hauptbahnhofs gelaufen? Wie oft habe ich mich geärgert über die langen Schlangen vor den Schaltern. Ich komme noch aus der Generation, bevor Smartphones und Apps gab, um sich bequem Tickets aufs Handy zu laden. Die Halle, die einst für den Fahrkartenverkauf und andere Services genutzt wurde. Eigentlich kein schöner Ort. Aber als beschlossen wurde, dass sie zumacht, kam doch etwas Nostalgie auf. Doch jetzt ist nicht nur leer und verlassen. Es gibt sie gar nicht mehr. Die Schließung der Schalthalle ist Teil eines größeren Bauprojekts, das die Verkehrsinfrastruktur in München verbessern soll. Das Projekt ist die zweite Stammstrecke und sie wird den S-Bahn-Verkehr in München entlasten. Doch bevor es wieder modern und soweit ist, musste die Schalterhalle Platz für die Bauarbeiten schaffen. Die Verkaufsschalter wurden bereits früher geschlossen und es gab Einschränkungen und vorübergehende Schließungen zur Vorbereitung, der ersten Bauphase. Wie geht es nun weiter – für den Münchner Hauptbahnhof und seine Reisenden?

Stammstrecke in München verzögert sich wahrscheinlich um viele Jahre.

Das Projekt der zweiten Stammstrecke in München ist ein langfristiges und umfangreiches Vorhaben. Und das ist oft, bei langfristigen Projekten. Es verzögert sich. Natürlich ist uns bewusst, dass bei derartigen großen Projekten Verzögerungen und Kostensteigerungen nicht ungewöhnlich sind. Momentan sprechen wir von einer Verzögerung um mehr als sechs Jahre für die zweite Stammtstrecke und auch die Eröffnung des Bahnhofs verzögert sich um viele Jahre. Die Kostensteigerung soll sich auf mindestens 5,2 Milliarden Euro erhöhen. Allerdings gibt es bisher keine abgestimmte Datengrundlage zwischen der Bahn, dem Bund und dem Freistaat. Möglicherweise ändern sich die Kosten und der Zeitplan des Projekts noch … und das wirft Fragen auf.

Die Bayerische Staatskanzlei steht unter Druck

Die Bayerische Staatskanzlei steht unter Druck, da ihre Kommunikation bezüglich der Kostensteigerungen und Verzögerungen beim Bau des zweiten Münchner S-Bahn-Tunnels kritisiert wird. Der Grund dafür ist ein Leak in der Staatskanzlei, das ein Memo vom 23. Dezember 2020, hervorbringt, das den „aktuellen Stand“ des zweiten Stammstreckenprojekts behandelt. Ein Mitarbeiter schrieb in dem Memo, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und zuvor von der „Süddeutschen Zeitung“ berichtet wurde, dass die „derzeitige politische Linie“ der Staatskanzlei eine „verzögernde Behandlung („Dilatorisch“ )“ des Projekts bis nach der Bundestagswahl vorsieht. „Dilatorisch“ bedeutet in diesem Zusammenhang „verzögernd“.

Dieses Memo gibt der Opposition neuen Stoff für ihre Vorwürfe, dass die Staatskanzlei von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das Thema Stammstrecke bewusst aus dem Bundestagswahlkampf herausgehalten hat, auch um Söders mögliche Kanzlerambitionen nicht zu gefährden. Tatsächlich schrieb der Mitarbeiter in dem Memo auch, dass die Probleme mit der zweiten Stammstrecke „im Wahlkampf kein gewinnbringendes Thema“ seien. Wir dürfen gespannt sein, wie es weiter geht.

Aber wann wird der neue Bahnhof eröffnet – gibt es Hoffnung?

Laut einiger Medien können wir frühestens 2031 statt 2028 wieder durch die „neue Schalterhalle“ laufen. Drei weitere Jahre, wo wir Münchner und Pendler mit erheblichen Hindernissen leben müssen. Die tatsächliche Fertigstellung könnte sich noch weiter verzögern, da die Zweite Stammstrecke des Münchner S-Bahn-Netzes ebenfalls von Zeitverzögerungen betroffen ist. Laut dem Bayerischen Verkehrsministerium wird die Fertigstellung der Stammstrecke nun erst im Jahr 2037 anstatt wie geplant im Jahr 2028 erfolgen.

Wir sind gespannt, wann wir wieder durch die neue Schalterhalle laufen und uns an die „guten alten Zeiten“ erinnern dürfen.

Fotografiert von Monis-Blick für stadtbook.de.